Baugeschichte kurzgefasst
Die Kirche zu Uttum ist eine romanische Backsteinkirche aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Für diese Datierung spricht die Bauform; Urkunden liegen nicht vor. Die Kirche trug den Namen St. Paulus und war eine der sieben Diözesankirchen des Bistums Osnabrück.
Das Kirchenschiff war ursprünglich ein in vier Jochen gewölbter Einraum mit rechteckigem Grundriss. Die Eingänge befanden sich auf der Süd- wie auf der Nordseite und sind noch gut erkennbar. Im Jahr 1527 wurde der Grundstein zur Errichtung des Kirchturms gelegt. Er trat an die Stelle des westlichen Jochs. Beim Blick von außen lässt sich das gut nachvollziehen.
Das östliche Joch - wo sich heute der Eingang befindet - war zu katholischer Zeit der Altarbezirk. Die Abmessungen der Fenster an den beiden Seitenwänden sowie am Giebel entsprechen dem Ursprungszustand. Es folgen zwei Joche mit nachträglich erweiterten Fenstern, dann der Kirchturm.
Im Inneren der Kirche gab es ein Domikalgewölbe, das jedoch im Jahr 1804 eingestürzt ist. Von den massiven Wandpfeilern, die dieses Gewölbe trugen, sind heute nur noch Reste zu sehen.
Tiefgreifende Veränderungen in der Ausstattung des Kircheninneren ergaben sich im Zuge der Reformation. Die Kirche wurde zu einer reformierten Predigtkirche umgestaltet. Der Altar wurde wie alles andere aus der vermutlich bis dahin reich ausgeschmückten Kirche entfernt. Die Kanzel nahm ihren Platz in der Mitte der südlichen Längsseite ein. Das Gestühl wurde so angeordnet, dass der Prediger von allen Seiten gut zu sehen war. Unterhalb der Kantel findet sich der Abendmahlstisch. Der Eingang zur Kirche wurde auf die Ostseite verlegt.