Auf den Spuren Sweelincks

Pastor Siek Postma dankt Sietze de Vries und Aurora Herrero Fernandez für das mitreißende Konzert.

Eröffnungskonzert des Krummhörner Orgelfrühlings am 6. Mai 2025

Der niederländische Organist Sietze de Vries ist für die Freunde des Krummhörner Orgelfrühlings kein Unbekannter. An verschiedenen Instrumenten der an historischen Orgeln reichen Krummhörn hat er in den vergangenen Jahren sein Ausnahmetalent unter Beweis gestellt. So durften sich die zahlreichen Besucherinnen und Besucher des Eröffnungskonzertes des 22. Krummhörner Orgelfrühlings am 6. Mai 2025 in der Evangelisch - reformierten Kirche Uttum eines beeindruckenden Klangerlebnisses bereits im Vorfeld der Veranstaltung sicher sein. Und der Organist enttäuschte sie nicht: gewohnt routiniert und inspiriert zog er die Zuhörerschaft in seinen Bann. Virtuos zog er buchstäblich alle der insgesamt neun Register, brachte sie mal einzeln, dann wiederum in immer neuen Kombinationen zu Gehör, mal laut, mal leise, ,mal melancholisch, mal triumphierend. Die eingestreuten Improvisationen, etwa zu „Keiner schöner Land in dieser Zeit“ oder zu Psalm 33 sprühten vor Kreativität und Variabilität.

Zwei beachtenswerte Neuerungen gab es im Vergleich zu den Konzerten aus den Vorjahren.
Da war zum einen die Violinistin und Hornistin Aurora Herrera Fernandez, die an verschiedenen Stellen des Konzerts ihre Instrumente wohldosiert einsetzte. Insbesondere der Klang des Horns harmonierte mit der Orgel auf's Begeisterndste.

Und da war zum anderen der Umstand, das alle zu Gehör gebrachten Stücke (die Improvisationen natürlich ausgenommen) aus der Feder eines einzigen Organisten bzw. Komponisten stammten, nämlich jener des Niederländers Jan Pieterszoon Sweelinck (1562 - 1621). Der rote Faden für diesen Abend folgte schlicht der Chronologie seines Lebens und Wirkens. Zwischen den von Sietze de Vries dargebotenen Musikstücken brachte Pastor und Hauptorganisator des Orgelfrühlings, Siek Postma aus Jennelt, dieses Schaffen Sweelincks in kurzweiligen Redebeiträgen nahe: Von der Vorreformatorischen Zeit, als gregorianische Gesänge die Liturgie bestimmten und die Orgel ihren Platz im Gottesdienst erst noch erringen musste, hinweg über jene Zeit, als in manchen der gerade erst entstandenen calvinistischen Gemeinden das Orgelspiel untersagt war bis hin zu Sweelincks Vertonung der 150 Psalmen, die noch heute in reformierten Gemeinden gesungen werde. Der Hinweis auf Sweelincks Lehrtätigkeit und seinen nachhaltig prägenden Einfluss auf die Norddeutsche Orgelschule rundeten das Bild ab.

Applaus ist des Künstlers Brot, und er brandete am Ende des Konzerts reichlich auf. Seit dem zweiten Orgelfrühling im Jahr 2002 hat es sich die Kirchengemeinde Uttum nicht nehmen lassen, die Besucherinnen und Besucher des Eröffnungskonzertes zu einem anschließenden Empfang in ihr Gemeindehaus einzuladen. Und so war es auch diesmal. Bei Saft, Selters, Sekt und Suppe (in gleich drei Varianten) konnte, wer mochte, auf Tuchfühlung mit den darbietenden Künstlern gehen,

Die kleine Gemeinde kann stolz sein auf ihren engagiert mitarbeitenden Frauenkreis und auf ihren großen Schatz: die historische Denkmalorgel!

Text und Fotos: 10.05.2025 Hartmut Schaudinn


"Wir müssen es einfach probieren"

25 Jahre Frauenfrühstückskreis in Uttum

Es war eine neue Idee: Einmal im Monat treffen sich interessierte Frauen im Alter ab 60 Jahren zum gemeinsamen Frühstück, zum Gespräch, zum Austausch. Und nein, es sollte keine Konkurrenz zum bereits bestehenden Frauenkreis in der Uttumer Kirchengemeinde werden, sondern ein zusätzliches Angebot. Schließlich war es Jannette Degenhardt, die mit dieser Idee vor 25 Jahren zu Pastor Hartmut Schaudinn kam. Und sie war seinerzeit auch Leiterin des Frauenkreises.
Aber würde diese Idee angenommen werden?
Sie wurde. Bereits beim allerersten Treffen fanden sich über 20 Frauen ein. Ja, es hätte auch anders kommen können. Doch auf das erste Mal folgten viele weitere Male, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Und auf einmal sind 25 Jahre vergangen.
Bei der Jubiläumsfeier am 1. April 2025 erinnerte Jannette Degenhardt an die Anfänge. Der Kreis der Teilnehmerinnen wuchs noch ein wenig an und pendelt seither um die Zahl 30. Zur Frühstücksrunde hinzu gesellten sich andere Unternehmungen, so gelegentliche Ausflüge, Grillnachmittage im Sommer und die Weihnachtsfeier im Advent. Im Jahr 2018 übergab Jannette Degenhardt die Leitung des Kreises an Lina Hollander sowie an Melanie Georgs.
Zum Blick zurück gehörte die Erinnerung an die zwischenzeitlich verstorbenen Teilnehmerinnen. Da wurde es spürbar: 25 Jahre sind ein langer Zeitraum.
Für den Kirchenrat nahm Temmo Hollander an der Feier teil. Er würdigte das Bestehen des Kreises als Bereicherung des Gemeindelebens. Gerne überreichte er auch eine finanzielle Gabe für weitere Vorhaben des Frauenfrühstückskreises.

07.04.2025 Hartmut Schaudinn

 

In der Frühjahrssonne vor dem Gemeindehaus: Am 1. April 2025 feierte der Frauenfrühstückskreis Uttum sein 25jähriges Bestehen.

Foto: Hartmut Schaudinn